01.08.2017
Die GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH hat ihre Zwischenlageraktivitäten zum 1. August 2017 an den Bund abgegeben. Am 24. Juli 2017 hatten die GNS und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den Kaufvertrag über die eigens zu diesem Zweck von der GNS gegründete BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH, Essen geschlossen. Zum heutigen 1. August 2017 sind zusammen mit der Eintragung ins Handelsregister auch die atomrechtlichen Genehmigungen für die neue Gesellschaft erteilt worden.
Zur BGZ gehören neben den bisherigen GNS-Zwischenlagern in Ahaus und Gorleben auch die für die Organisation der Zwischenlagerung notwendigen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ahaus, Gorleben sowie am Standort Essen. Aus Essen werden damit in Zukunft neben den beiden zentralen Zwischenlagern Ahaus und Gorleben auch die in den kommenden Jahren ebenfalls an den Bund übergehenden Zwischenlager an den Kernkraftwerksstandorten organisatorisch und technisch geführt.
Die Übernahme der BGZ erfolgt ohne Zahlung eines Kaufpreises und ohne Lasten für den Bund. Die Abgabe der bisherigen Zwischenlageraktivitäten der GNS an den Bund ist Teil der umfassenden Neuordnung der Verantwortlichkeiten in der kerntechnischen Entsorgung. Hintergrund sind die Regelungen des im Dezember letzten Jahres verabschiedeten Gesetzes zur Neuordung der Verantwortung der kerntechnischen Entsorgung. Danach soll die Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung künftig in der Hand des Staates liegen. Die Finanzierungslast wird durch die EVU als Abfallverursacher getragen, die dafür Anfang Juli 2017 die notwendigen liquiden Mittel in einen öffentlich-rechtlichen Fonds eingezahlt haben. Sowohl die zentralen als auch die dezentralen Zwischenlager der EVU werden vom Bund übernommen werden.
Dr. Hannes Wimmer, Vorsitzender der GNS-Geschäftsführung erklärt anlässlich der Vertragsunterzeichnung:
"Mit der Abgabe unserer Zwischenlageraktivitäten an den Bund geht für uns eine Ära zu Ende. Seit Anfang 1990 betreibt die GNS im Auftrag der deutschen Energieversorger die zentralen Zwischenlager in Ahaus und Gorleben. Mehr als 27 Jahre lang haben wir seitdem mit unsen Betriebsmannschaften vor Ort nicht nur den allzeit sicheren und zuverlässigen Betrieb der beiden Lager selbst gewährleistet. Aufbauend auf unseren Erfahrungen auch als Behälterhersteller und Entsorger haben wir die heute in allen deutschen Zwischenlagern auch an den Kraftwerksstandorten angewendeten Verfahren entwickelt und in den Alltagsbetrieb eingeführt. In all diesen Jahren ist es in unseren Zwischenlagern zu keinerlei Zwischenfällen oder gar zu unerlaubten Freisetzungen von Radioaktivität gekommen.
Wir können stolz darauf sein, dass im Rahmen der Neuordnung der Entsorgungslandschaft Deutschland unsere bewährte Zwischenlagerorganisation mit all ihren bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig als Unternehmung des Bundes diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann. Wir wünschen der BGZ und ihrer Mannschaft für ihre künftigen Aufgaben alles Gute und freuen uns auf die in manchen Bereichen neu zu etablierende Zusammenarbeit!"
Auch nach der Abgabe der Zwischenlagerung wird die GNS ihren Firmensitz in Essen behalten und mit ihren dann noch immer rund 450 Mitarbeitern in den übrigen Geschäftsbereichen rund um die Entsorgung radioaktiver Reststoffe und Abfälle in Deutschland und auch für internationale Kunden tätig sein.
Hier finden Sie die Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums.